27.07.2023
Mit sonnigen Grüssen aus…

In der Mitte des 19. Jahrhunderts, genauer gesagt im Jahr 1869, erblickte die erste offizielle Postkarte das Licht der Welt. Österreich war damals das Pionierland, das die «Correspondenz-Karte» einführte. Die Schweiz folgte schliesslich als viertes Land der Welt, das auf den Zug der schnellen und offen lesbaren Kommunikation aufsprang. Später wandelte sich die zum Zwecke der Übermittlung kurzer Nachrichten eingesetzte Karte. Sie wurde zur Karte mit prominent aufgemachtem Bild auf der einen Seite und mit Zeilen für den Text auf der anderen. Die sogenannte Bildpostkarte war geboren. Zuerst in Schwarzweiss, dann von Hand koloriert und nach der Erfindung der Fotografie als Hochglanzbild inszeniert, standen immer mehr die pittoresken Sujets und augenzwinkernd der Beweis der getätigten Reise im Mittelpunkt. Der Siegeszug der Postkarte war nicht mehr aufzuhalten und bis in die Neuzeit war das Verschicken der «Sonnigen Grüsse aus…» ein Muss für jeden Urlauber und jede Urlauberin.
Heute sind die traditionellen Ansichtskarten nicht mehr so hoch im Kurs. Digitale Produkte zum Selbergestalten, ein Bombardement an Bildern über Whatsapp oder eine Holiday-Insta-Story nach der anderen häufen bereits so viel Infomaterial aus den Ferien an, dass sich die meisten die schief hingekritzelte Zeile und das oft kitschige Postkartenbild auf der Vorderseite sparen. Schade eigentlich!
Schaut man sich die Postkartenwand im Kaltbrunn «Reisebüro Linth», Museum für Auswanderung und Einwanderung an, packt einem augenblicklich das Fernweh. Man wähnt sich in exotischen Gefilden, spürt die Sonne Tunesiens auf der Haut, wandert mit zur Hörnlihütte am Matterhorn oder erkundet den «Big Apple». Reisen ist und bleibt einfach die schönste Nebensache der Welt! Wer den Daheimgebliebenen eine Postkarte sendet, der sendet mit den «Sonnigen Grüssen aus…» auch gleich die Botschaft mit: «Du bist mir so wichtig, dass ich selbst in den Ferien an Dich denke!»
In diesem Sinne: Geniesst Eure Sommerferien, zückt den Griffel und schreibt an Eure Lieben bunte Postkarten aus allen Ecken dieser Welt. Auch das «Reisebüro Linth», da wo das Fernweh und das Heimweh gleichermassen zuhause ist, freut sich als Mitmach-Museum über Grüsse aus Euren Ferien-Destinationen – damit die Wand weiteren Postkarten-Zuwachs erhält.
«Reisebüro Linth»
Museum für Auswanderung und Einwanderung
Gasterstrasse 39
8722 Kaltbrunn
www.reisebuero-linth.ch
buero@reisebuero-linth.ch
Gabi Corvi, Redaktion «Szenen»
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