07.12.2023
«Spot on» aufs regionale Kunstschaffen
Die «Grosse Regionale»…ein passender Name für eine Ausstellung, die wirklich die ganze Bandbreite an Kunstschaffen in unserer Region zeigt. Und doch, der Name «Region» ist ein understatement, wenn man bedenkt, dass die Künstler*innen aus St.Gallen, den beiden Appenzell, Glarus, Schwyz und Zürich stammen oder einen Bezug zu diesen Kantonen haben. Und so findet man noch bis am 28. Januar im Kunst(zeug)haus und in der *ALTEFABRIK (Gebert Stiftung für Kultur) in Rapperswil-Jona ausgewählte Werke von 47 Kunstschaffenden. Die Ausstellung ist eine Plattform für die hiesige Kunst, die in ihrer Vielfältigkeit ihresgleichen sucht; und gerade deshalb Kunstkenner*innen und Laien gleichermassen anspricht.
Nichts muss, alles kann. Man spaziert in einer Kunstlandschaft, die lustvoll verblüfft, zum Nachdenken anregt, ja immer wieder einlädt, gleichermassen Abstand zu gewinnen und näher heranzutreten. Zu entdecken. Allein die verschiedenen Materialien und Techniken begeisteren. Malerei, Skulptur, Installationen, Fotografie, Video, Performances, digitale Arbeiten sowie Netz- und Computerkunst werden gezeigt. Viele Motive greifen immer wieder das Aufeinandertreffen von Tradition und Moderne auf. Nie erzwungen, sondern fast spielerisch kommen grosse Themen wie gesellschaftlicher Wandel, Nachhaltigkeit, Zerstörung und Wiederaufbau, Sinnsuche aufs Tapet. Die «Grosse Regionale» malt dabei nicht schwarz. Im Gegenteil. Sie nimmt die Probleme unserer Zeit als Herausforderung an und geht kreativ mit dieser um. Die bespielten Kunsträume werden zu ausgeloteten Handlungsspielräumen – für die Künstler*innen und die Besucher*innen. Egon Schiele, ein österreichischer Maler des Expressionismus sagte: Kunst kann nicht modern sein; Kunst ist urewig. Und so ist der Blick auf die Werke in der «Grossen Regionalen» ein Blick auf spannende zeitgenössische Kunst, auf den heutigen Zeitgeist und seine aktuellen Themen, aber auch eine Betrachtung dessen, was war. Eine tröstliche Betrachtung, wie ich finde, und im Zusammenhang mit den erlebbaren Handlungsspielräumen, eine motivierende Betrachtung. Eine, die uns eine Zukunft verspricht, die wir in hohem Masse gestalten dürfen und auch sollen.
Die «Grosse Regionale» findet zum 5. Mal statt und es lohnt sich heuer besonders, auf diesem Zeitstrahl der Kunst zu wandeln und an den vielen Stationen länger oder kürzer zu verharren. Nichts muss, alles kann. Erspürt es selbst.
Gabi Corvi, Redaktion «Szenen»
Führungen
So, 10.12.23 und 21.1.24, 12.30 Uhr Start im Kunst(Zeug)Haus, Ende in der *ALTEFABRIK
Mit Hedi K. Ernst, Kunstvermittlerin
Kinder Kunst Labor
Werkstatt für Kinder ab 5 Jahren
Mi, 13.12.23 und 17.1.24, 14 – 16Uhr
Mit Rilana Schmid
Anmeldung erforderlich bis am Vortag, CHF 15
Kuratorinnen-Führung
Fr, 12.1.24, 18.30 Uhr Start in der *ALTEFABRIK, Ende im Kunst(Zeug)Haus
Mit Céline Gaillard und Irene Grillo
Gelliprint-Workshop
Sa, 13.1.24
Mit Hedi K. Ernst und Margreth Ammann
Anmeldung erforderlich, CHF 50, Mitglieder Freundeskreis CHF 30
Mushroom Talk
Sa, 27.1.24, 18.30 Uhr, Kollekte
So, 28.1.24, 16 Uhr, Kollekte
Performance-Projekt von Dominique Rust, Clarissa Herbst & Michael Wolf mit elektronischer Musik von Frank Bretschneider
Date with the artists
So, 28.1.24, 13 – 16 Uhr
Mehrere Kunstschaffende sind anwesend